top of page
AutorenbildNatalie Wiedenmann

Weniger Zucker, mehr Spaß – So lenkst du dein Kind von Süßigkeiten ab!

Im Alltag mit Kindern gehört das Thema Süßigkeiten für viele Eltern zu den größten Herausforderungen. Wie kann man seinen Kindern beibringen, Süßes in Maßen zu genießen, ohne harte Verbote auszusprechen? In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit sanften Methoden und bewussten Alternativen langfristig das Verlangen nach Süßigkeiten in gesunde Bahnen lenkst.



Vermeide strenge Verbote und setze auf Intuition – so reduzierst du den Reiz des Verbotenen

Kinder sind von Geburt an intuitive Wesen was das Thema Essen angeht. Viele Kinder besitzen daher eine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulation, auch wenn es um Süßigkeiten geht, die unbedingt gefördert werden sollte. Der Zugang zu Süßem sollte nicht unbedingt immer streng kontrolliert werden, denn einige Kinder lernen durch ihre eigenen Erfahrungen, dass übermäßiger Zuckerkonsum sich nicht gut anfühlt. Ein freier Zugang kann ihnen helfen, die Balance selbst zu finden und den Konsum so zu steuern, dass sie auf ihren Körper hören. Wenn Eltern dabei entspannt bleiben können und beobachten, wie die Kinder damit umgehen, merken viele von allein, dass zu viel Zucker Bauchweh oder Müdigkeit verursacht und greifen dann freiwillig zu weniger.


Tipp: Versuche für eine Woche die Süßigkeiten in eurem Haushalt frei zugänglich zu machen und schau, was passiert. Gerne kannst du deine Kinder immer wieder auf ihre Intuition hinweisen, indem du sie dazu animierst, sich selbst zu fragen, ob sie jetzt gerade etwas Süßes brauchen oder ob es sich vielleicht nicht gut anfühlt. Biete auch immer eine Alternative, wie frisch geschnittenes Obst oder Gemüse, an, damit deine Kinder die Wahl haben.


Alternativplan: Die Balance unterstützen, wenn Selbstregulation nicht greift

Falls du das Gefühl hast, dass freier Zugang nicht funktioniert oder das Modell nicht zu eurer Familie passt, gibt es zahlreiche Alternativen, um Süßigkeiten gesund und bewusst in den Alltag zu integrieren:


  1. Klarheit und Regeln schaffen

    Wenn deine Kinder Schwierigkeiten haben, selbst Maß zu halten, könnten klare, einladende Regeln helfen. Erkläre, dass es tägliche „Süßzeiten“ gibt oder dass sie eine bestimmte Portion genießen können, z.B. nach dem Mittagessen oder am Wochenende. Feste Regeln geben den Kindern Struktur und Orientierung, während sie weiterhin gelegentlich Süßes genießen dürfen. Versuche aber auch hier die Kinder immer wieder zu erinnern, in sich hineinzuhören und ihre Bedürfnisse zu erkennen und wahrzunehmen.

  2. Gesunde Alternativen anbieten Biete gesündere Nasch-Alternativen an, die immer zugänglich sind, wie Obst, Nüsse oder selbstgemachte Müsliriegel. Wenn Kinder merken, dass sie naschen können, ohne auf Süßigkeiten angewiesen zu sein, greifen sie auch häufiger zu natürlichen und nahrhaften Optionen. Mach die Alternativen dafür besonders leicht zugänglich und schmackhaft. Ein bereits aufgeschnittener Apfel auf dem Esstisch verleitet viel leichter zu essen, als wenn man ihn erst aus der Obstschale holen muss.

  3. Bewusst naschen fördern Zeige, wie Genuss ohne Eile funktioniert: Setzt euch gemeinsam hin, wenn es etwas Süßes gibt. Kinder lernen oft durch Nachahmung, und wenn Eltern Süßigkeiten bewusst genießen, anstatt nebenbei zu naschen, prägt das eine gesunde Naschkultur.

  4. Selbstkontrolle durch kleinere Portionen Große Packungen regen oft zum Überessen an. Biete stattdessen kleine, einzeln verpackte Portionen an oder verteile eine Packung auf mehrere kleine Portionen. So fällt es den Kindern leichter, Maß zu halten und bewusster zu genießen.

  5. Die Freude an Bewegung und Spielen stärken Aktive Kinder verspüren oft weniger Heißhunger auf Süßigkeiten. Plane mehr Bewegung in den Alltag ein, indem ihr als Familie Spaziergänge macht, auf dem Spielplatz tobt oder zusammen Sport treibt. Bewegung lenkt ab und gibt Kindern die Chance, auf natürliche Weise ihren Energiebedarf zu decken.

  6. Positiv mit Lebensmitteln sprechen Verbote können den Reiz von Süßigkeiten oft verstärken. Vermeide es, Lebensmittel als „schlecht“ zu bezeichnen, sondern erkläre lieber, dass Zucker in Maßen Spaß machen kann, zu viel jedoch den Körper belastet. Auf diese Weise lernen Kinder, eine gesunde Beziehung zu Süßigkeiten aufzubauen, ohne sich bei Verzehr schlecht zu fühlen.


Gesunde Alternativen

Süßigkeiten können durch kreative Alternativen ersetzt werden, die gleichzeitig gesund und für Kinder attraktiv sind. Überlege dir einfache Rezepte wie Obstspieße, Joghurt mit Beeren und Honig oder selbstgemachtes Popcorn. Diese Alternativen stillen das Verlangen nach Süßem und fördern eine Vorliebe für natürliche, nährstoffreiche Snacks. Selbst Kinder, die bisher wenig Obst gegessen haben, sind oft überrascht, wie lecker Obst und Gemüse in ansprechender Form sein kann.


Einige Ideen:

  • Obstspieße mit buntem Obst wie Erdbeeren, Blaubeeren und Bananenscheiben

  • Gefrorene Joghurt-Tropfen: Tropfe Joghurt mit etwas Honig auf ein Backblech, friere sie ein und serviere sie als erfrischenden Snack.

  • Selbstgemachte Fruchtriegel aus Haferflocken, Nüssen und Trockenfrüchten sind perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch.

Sei ein Vorbild – Kinder lernen durch Beobachtung

Kinder lernen viel durch Beobachtung. Wenn du selbst auf eine bewusste Ernährung achtest und gesunde Snacks bevorzugst, wird dein Kind das nachahmen. Besonders dann, wenn du Gemüse, Obst und gesunde Leckereien genießt und betont, wie lecker diese sein können, werden Kinder neugierig und entwickeln Interesse daran, gesündere Alternativen zu probieren. Deine eigene Begeisterung für gesunde Ernährung kann bei ihnen eine positive Einstellung auslösen.


Tipp: Sprecht über die Vorteile gesunder Ernährung auf spielerische Weise und lass dein Kind aktiv bei der Zubereitung mithelfen.


Achtsames Essen lernen – süße Snacks bewusst genießen

Oft greifen Kinder (und auch Erwachsene) nebenbei oder aus Langeweile zu Süßem, ohne den Geschmack richtig wahrzunehmen. Fördere achtsames Essen, indem ihr bewusste Pausen für Snacks einlegt, ohne Ablenkungen wie Fernseher oder Handy. Wenn Kinder lernen, das Essen bewusst zu genießen, stellen sie oft fest, dass eine kleine Portion ausreicht, um den süßen Geschmack zu genießen.


Tipp: Nutze Fragen wie „Wie schmeckt das jetzt? Ist es eher fruchtig oder schokoladig?“ – so stärkst du das Bewusstsein und hilfst deinem Kind, den Moment des Genusses auszukosten.


Süßigkeiten nicht als Belohnung einsetzen – eine gesunde Einstellung zu Essen fördern

Oftmals wird Süßes als Belohnung angeboten („Wenn du brav bist, gibt es später ein Eis“). Dieser Ansatz kann jedoch dazu führen, dass Kinder Süßigkeiten als etwas besonders Wertvolles oder als Ersatz für emotionale Bedürfnisse sehen. Indem du Süßigkeiten und gesunde Ernährung gleichwertig präsentierst und auf solche „Belohnungen“ verzichtest, lernen Kinder, dass Nahrung und Genuss keinen emotionalen Ausgleich bieten müssen.


Fazit: Gemeinsam ein gesundes Verhältnis zu Süßem schaffen

Durch eine Kombination aus Struktur und Gelassenheit können Kinder nach und nach lernen, ihre Lust auf Süßes zu regulieren, ohne dass sich Eltern ständig Sorgen machen müssen. Wenn sie dabei erleben, dass Essen Freude macht und gleichzeitig dem Körper gut tun sollte, fällt ihnen der gesunde Umgang mit Naschereien leichter.

14 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page